Führerschein entzogen und jetzt MPU?

Führerschein futsch und MPU?

Sie haben Ihren Führerschein verloren? Bereits der Verlust der Fahrerlaubnis ist meistens nicht nur ärgerlich, sondern bringt meist auch viele berufliche, familiäre und soziale Probleme für den Betroffenen mit sich. 

Sie müssen zur MPU?

Wenn zusätzlich auch noch ein Medizinisch-Psychologisches Gutachten (bekannt als MPU, oder im Volksmund auch „Idiotentest“ genannt) angeordnet wurde, dann kommen noch weitere Probleme dazu. Kosten, Abstinenzzeit und natürlich auch viele Ungewissheiten bestehen dann. Fast immer verschärfen sich dann die beruflichen, familiären und sozialen Konflikte.

Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zeigen, dass lediglich 57,4% die MPU beim ersten Versuch schafften. 42,6% wurden als als “nicht geeignet” eingestuft. 4,4% erhielten von den Gutachtern die Empfehlung und Chance, dass sie einen Kurs zur Wiederherstellung der Fahreignung (sogenannter §-70-Kurs) besuchen können, um doch noch ein positives MPU Gutachten zu erhalten.

Gut zu wissen: Nicht jeder kann den §70-Kurs belegen. Es ist notwendig, eine Kursempfehlung vom MPU Gutachter zu erhalten. Stellt der Gutachter zwar Eignungsmängel fest, geht er aber davon aus, dass der Betroffene nach Behebung der Eignungsmängel als „geeignet“ eingestuft werden kann, kann er die Kursempfehlung aussprechen. Wird der §-70-Kurs vom Gutachter empfohlen, genügt zur Wiederherstellung der Fahreignung der Nachweis über die Teilnahme am Kurs (§ 11 Abs. 10 FeV). Bei negativer MPU („nicht geeignet“) hilft auch der Kurs nach §70 FeV nicht. Wer den §-70-Kurs besuchen „darf“ muss darauf achten, dass es sich um einen behördlich anerkannten Kurs handelt (§ 70 FeV, Anlage 15 FeV). Beachten Sie bitte, dass MPU-Vorbereitungskurse KEINE §-70-Kurse sind!

Die Durchfallquote der Teilnehmer, die sich nicht vorbereitet haben, liegt laut einer Befragung von 1.631 MPU-Teilnehmern bei 37,1% (Quelle: Bundesamt für Straßenwesen). Um die Chancen zu erhöhen, bei der MPU gleich beim ersten Mal als „geeignet“ eingestuft zu werden, sollten Sie sich daher gut vorbereiten. 

Die Ergebnisse aus der Befragung der BASt machen es nochmal deutlich:

• Lediglich 37,1% der nicht vorbereiteten MPU Teilnehmer bestehen.

• Dagegen bestehen annähernd 70% der MPU Teilnehmer, die sich im Vorfeld vorbereitet haben. 

Wer sich noch vor der ersten MPU vorbereitet und eine Schulungsmaßnahme besucht, erhöht seine Chancen signifikant. So steigt die Erfolgsquote beim ersten Anlauf zu bestehen auf über 80 %. Aber auch die Chance, einen §-70-Kurs machen zu dürfen, steigt durch die Vorbereitung erheblich. Wer wiederum blind in die MPU geht, muss damit rechnen nicht zu bestehen.

MPU wegen Alkohol 

Die Durchfallquote in der MPU wegen Alkohol ist besonders hoch. Die Gutachter betrachten die Teilnehmer wegen Alkohol besonders kritisch. 

Gerade bei der MPU-Begutachtung wegen Alkohol ist es entscheidend, was und wie Sie sich im psychologischen Gespräch äußern. Ohne zu wissen, was und wie der Psychologe denkt, und was er von Ihnen hören möchte und was nicht (!), haben Sie schlechte Karten. Aussagen wie „Es geht jetzt auch ohne“, „Einmal muss Schluss sein“ oder „Es schmeckt mir nicht mehr“ wertet der Gutachter als Kontraindikatoren und schmälern Ihre Chancen erheblich.

MPU wegen Drogen

Auch die Vorbereitung wegen Drogen ist besonders wichtig. Neben der Form und Dauer der Abstinenznachweise müssen Sie sich darauf vorbereiten, dass der Gutachter auf die Ergründung der Ursachen, Hintergründe und mögliche Suchtverlagerung eingeht. Äußern Sie hier die unerschütterliche Überzeugung, dass der Rückfall nur einmalig gewesen sei, oder dass es sich um einen Ausrutscher handeln würde und sich sowas nicht mehr wiederholen würde, kann es zu einem negativen Gutachten kommen.

Durch die Frage, welche Drogen konsumiert wurden und ob eine fortgeschrittene Drogenproblematik besteht, ergeben sich unterschiedliche Aspekte und Kriterien, die es zu berücksichtigen gilt.   

MPU wegen Punkte

Anders als bei einer MPU wegen Drogen oder Alkohol, müssen bei der MPU wegen Punkte keine Nachweise über Abstinenz erbracht werden. Die Fahreignung aus medizinischer Sicht wird hier meist nicht in Frage gestellt. Im Vordergrund der MPU steht in diesem Fall der psychologische Teil. Es ist wichtig zu klären, wie es zu den Verstößen in der Vergangenheit gekommen ist, welche Hintergründe und persönliche Motive eine Rolle spielten. Die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Fehlverhalten aus der Vergangenheit ist im Vorfeld wichtig. Auch auf die Frage, wie man weitere Verkehrsverstöße vermeiden will, muss man sich vorbereiten. Einfach zu sagen, „ich habe es gelernt und halte mich jetzt an die Verkehrsregeln“ reicht nicht aus und ist wenig hilfreich. 

Gerne unterstützen wir Sie im Rahmen der Beratung zur Vorbereitung auf die MPU.

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